Fahrbericht Land Rover Discovery D300: Kates Car

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Während Herzogin Megane als die Zicke im Königshaus gilt, tritt Herzogin Kate gern landfraulich auf –entsprechend sieht man im Hintergrund ihrer Aufnahmen auch immer eher einen Discovery als einen Range Rover stehen. Der Alleskönner wurde jetzt überarbeitet und mild hybridisiert

Der „Disco“ gilt immer als die (fast) „alleskönnende Brücke“ zwischen Defender und der Range-Rover-Familie. Er bietet genug Größe und Prestige, um vor allem den britischen Landadel samt Herzogin Kate gebührend zu kleiden, gibt sich aber doch deutlich robuster und nahbarer als die Range Rover-Modelle auf der gleichen Basis. Offroad ist er fast so kompetent wie der Defender, packt bis zu 3,5 Anhängelast und bietet selbst hinter der dritten (optionalen) Sitzreihe noch 258 Liter Kofferraum, der sich auf bis zu 2,4 Kubikmeter erweitern lässt. Auch bei ihm wurde es jetzt Zeit für ein Facelift, das die große Plug-in-Hybridisierung der übrigen Modelle allerdings aussparte. Interessanteste motorische Neuheit dürfte deshalb der Ingenium-Reihensechszylinder-Diesel sein, der 221 kW (300 PS) bietet und ab 1.500 Touren 650 Nm Drehmoment an die Räder bringt.

Kräftig als Benziner und Diesel: Der Ingenium-Reihensechszylinder – mild hybridisiert

Neben dem 300 PS (221 kW) starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Einstiegsmodell treiben zwei 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel und ein ebenso großer Benziner den Discovery durchs Geläuf. Der 360 PS starke Benziner entwickelt sein Drehmoment von 500 Newtonmetern bereits von 1750 Umdrehungen an und zeigt schon im Stillstand seine akustischen Qualitäten. Die 48-Volttechnik schüttet auch das kleinste turboloch zu und schießt den 2,4-Tonner notfalls in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. da das volle Drehmoment hier aber erst bei 1.500 statt bei 1.250 Umdrehungen wie beim schwächeren Diesel anliegt, lässt der Disco beim Losspurten den Sechszylinder schon im Komfortmodus immer ganz schön losdrehen – meist zwischen 1500 und 2000 touren, womit immer ordentlich Schub vorhanden ist. Weshalb wir hier die „Eco“-Einstellung fast bevorzugen, denn schon knapp über 1000 Touren liefert der Diesel ordentlichen Vortrieb – und klingt trotzdem schon souverän. Auf er Autobahn kann man ihn dann auch jenseits der 130 km/h noch zügig beschleunigen, zur Not bis auf 209 km/h – wo er immer noch souverän bleibt. Die Windgeräusche werden erst über 150 km/h laut.

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Die Grenzen der Physik: Größe und Gewicht kosten Sprit

Doch dann wird es nix mit dem versprochenen Verbrauch mit 7,4 l/100 km – stattdessen zog er zwischen elf und zwölf Liter durch die Brennkammern und auch Stopp-and-Go in der Stadt ist dem Verbrauch nicht förderlich: Hier dürfen es dann auch mal 13 Liter sein – 2,4 Tonnen und die schiere Größe fordern hier ihren Tribut – da ist die Physik gnadenlos. Deshalb lieber dezent über Land rollen lassen, dann geht sich bei vorsichtigem Gasfuß auch mal knapp eine acht vorm Komma aus. Womit auch der Disco nicht besser ist als seine Urahnen, die aber viel kompakter und schwächer waren. Und damit praktischer im urbanen Bereich: Denn mit zwei Metern Breite (ohne Spiegel wohlgemerkt), fast 1,9 Metern Höhe und fast fünf Metern Länge muss man in engeren Straßen mittlerweile öfter anhalten, als einem lieb ist. Eine Krux, die sich der Disco mit allen SUV dieser Gattung teilt – und wo wir uns langsam ernsthaft fragen, ob die Entwickler dieser Autos diese je in Ballungsräumen bewegen? Denn einen „Flow“ kriegt man bei solchen Abmessungen nicht mehr zustande.

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