Fahrbericht: Range Rover – Ein SUV wie das Empire

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Der Range Rover kommt in neuer Generation

Range Rover, das ist ein Name wie Donnerhall, vergleichbar mit Porsche 911, Corvette oder – hüstel – VW Golf. Die neue Generation macht gar nicht erst auf verschämtes Ökoauto, sondern klotzt mit Größe, Leistung und Ausstattung. Wem hier das schlechte Gewissen brennt, für den haben die Briten aber immerhin auch motorische Deckmäntelchen im Angebot.

Große SUV sind ja das Hassobjekt schlechthin für ökologisch orientierte Menschen, aber auch für bestimmte Politiker, wobei es hier durchaus eine Schnittmenge geben kann. So oder so werden alle diese Hater sicher nicht begeistert sein von einem neuen Fahrzeug, dass mit Längen von 5,05 bzw. 5,25 Meter und Gewichten von 2,5 bis 2,8 Tonnen jeglichen Versuchen von Einsparung an Verkehrsfläche und Nachhaltigkeit Hohn zu sprechen scheint. Dem könnte der Fan des neuen Range Rover nur entgegenhalten, dass es nun immerhin auch zwei Plug-in-Hybride in der Antriebspalette gibt, mithin die Elektromobilität zunächst als Teilzeitarbeiter in der Geländewagen-Ikone angekommen ist. Und dass der Range auch in der neuen Generation so wirkt, als sei er aus dem Vollen geschnitzt und man in und mit ihm noch am Tag des Jüngsten Gericht vor demselben vorfahren könnte. Was dann ja auch eine gewisse Art von Nachhaltigkeit wäre.

Diese Form von Ökologie wird allerdings nur einem Bruchteil der Menschheit vergönnt sein, denn die deutsche Preisliste weist einen Basistarif von stolzen 125.900 Euro aus, für den D250 mit Sechszylinder-Diesel und 183 kW/249 PS Leistung. Wer mit dem Zeigefinder ans Ende der Liste wandert, findet den Range Rover in der höchsten Ausstattungsstufe SV mit dem teuersten Motor, einem V8 von BMW mit 4,4 Litern Hubraum und 390 kW/530 PS, in der Version mit langem Radstand für knapp 230.000 Euro. Wer jetzt meint, dafür hätte man früher ein Reihenhäuschen bekommen, dem sei gesagt: Dafür gibt es in Deutschland aktuell gerade mal eine 50 Quadratmeter große Eigentumswohnung in einer Gegend, die ein Range-Rover-Fahrer noch nicht mal buchstabieren könnte, geschweige denn – Abenteuer hin, Abenteuer her – jemals durchfahren würde. Und in London, wo neben einigen arabischen Ländern wohl die größte Dichte dieser Fahrzeuge zu finden sein dürfte, reicht das noch nicht einmal für eine Garage im Vorort. So gesehen, ist der Range auf jeden Fall preis-wert.

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Wer nach einer Umrundung des modern-glatt-kastigen Außenkörpers den Fahrersitz besteigt, den erwartet ein feines, bestens verarbeitetes Interieur und ein Duft, den man künftig ebenfalls immer weniger in die Nase bekommen wird – nämlich den nach hochwertigem Leder. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Der Automatik-Hebel ist gut erreichbar und wer den Asphalt gleich mal verlassen will, kann natürlich über den sogenannten Terrain-Response-Drehknopf den richtigen Untergrund auswählen.

Apropos Gelände: Der Range Rover ist tatsächlich eigentlich kein SUV sondern ein Geländewagen, auch wenn einem dieses primitive Wort in der feinen Umgebung nur unwillig über die gespitzten Lippen kommen will. Denn natürlich muss ein Range Geländekompetenz besitzen. Und die hat er. Die angegebenen 90 Zentimeter Wattiefe sollen uns hier als Beispiel dienen, da verlieren sogar wassergefüllte Schlaglöcher im Ruhrgebiet oder in unserer Hauptstadt ihren Schrecken. Und schräg kann der Range auch, bis zu 45 Grad, was eine ganze Menge ist und viel Know-how der Ingenieure erfordert. Denn auch in solchen Lagen muss zum Beispiel schließlich der Motor noch mit genügend Öldruck versorgt werden.

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