Jaguar E-Pace P300e R-Dynamics S

Der 62.751 Euro teure Jaguar E-Pace P300e R-Dynamics S tritt zum Verbrauchs-Check an.

Dass überragendes Raumangebot nicht gerade die Lieblingsdisziplin des E-Pace ist, sieht man ihm bereits an. Der tief gezogene Dachabschluss, das hohe Heck und die knappen Fensterflächen verleihen ihm ein crossoveriges Flair, das markante Katzengesicht passt gut dazu. Zudem basiert der kleine Jaguar auf der konzerneigenen PTA-Plattform, verfügt so über nur 2.681 Millimeter Radstand, was eher in die Kompaktklasse passt.

Spannend auch: Wie präsentiert sich ein 1,5-Liter-Dreizylinder in einem Jaguar. Dabei steht die 3 in der Modellbezeichnung nicht für die Zylinderzahl, sondern die Höchstleistung. 300 PS, das sollte reichen, schließlich brachte es die Marken-Ikone E-Type Serie 1 von 1961 auch nur auf 265 PS (SAE) und benötigte dafür einen 3,8-Liter-Sechszylinder. So ganz von allein schafft es der Dreizylinder aus der Ingenium-Familie natürlich nicht auf diese respektable Leistung. Er greift dabei auf die Unterstützung eines elektrischen Hinterachsmoduls zurück, das mit maximal 80 kW (109 PS) an der Systemleistung mitarbeitet.

Die Zuarbeit der E-Maschine fällt im Alltagsverkehr kaum auf, auch das rein elektrische Fahren erledigt der Jaguar geschmeidig und ansatzlos. Nur bei furioserer Gangart zeigt die Antriebstechnik ihre weniger schönen Seiten. Der Dreizylinder wird bei höherer Last und Drehzahl laut, Laufkultur und Geräuschkulisse passen dann nicht mehr so ganz zu einem Premium-Wagen dieser Preiskategorie. Systembedingt stellt der elektrische Zusatzantrieb zudem ab rund 135 km/h die Arbeit ein. Auf der Autobahn ist der E-Pace also als Dreizylinder-Fronttriebler mit 200 PS unterwegs, eine etwas zähe und recht verbrauchsfördernde Angelegenheit. Und wie sieht es mit den Kraftstoff-, Strom- und Unterhaltskosten aus?

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Unser Testverbrauch

Jaguar gibt für den E-Pace P300e R-Dynamics S einen WLTP-Verbrauch 2,0 Litern Super und 15,9 kWh auf 100 Kilometern an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag. Wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 2,5 Litern und 19,5 kWh ermittelt, was Kosten von 12,15 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der Jaguar 7,4 Liter, während er sich auf der Pendler-Strecke 9,4 Liter genehmigte. Wurde der Jaguar sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 11,9 Liter. Der Durchschnittsverbrauch hybridisch beträgt 9,5 Liter. Auf der rein elektrisch zurückgelegten Runde lag der Stromverbrauch bei 26,5 kWh. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken (16.09.2022 / Super: 1,95 Euro/Liter). Die Stromkosten errechnen sich anhand des durchschnittlichen Haushalt-Strompreises laut dem BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (Durchschnittlicher Strompreis für einen Haushalt bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh: 0,3730 Euro/kWh. Grundpreis anteilig enthalten, Tarifprodukte und Grundversorgungstarife inkl. Neukundentarife enthalten, nicht mengengewichtet). Der Strompreis an einer öffentlichen Ladesäule fällt in der Regel höher aus.

So wird getestet

Der auto motor und sport-Testverbrauch bei Plug-in-Hybriden setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten, im Hybridmodus gefahrenen, Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte „Pendler-Verbrauch“ aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst (Start mit leerer Batterie). Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein (Start mit leerer Batterie). Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Ein Extra ist die reine E-Runde. Hier zeigt sich die maximale Reichweite in Kilometern bei vollem Akku bis zum Anspringen des Verbrennungsmotors. Der Verbrauch errechnet sich aus dem gemessenen Energieverbrauch inklusive Ladeverlusten. Gemessen wird zudem die Ladezeit für einen Batterievollhub und die Energiemenge der Batterie inklusive der Ladeverluste. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals „mehr Tanken“ vom Tag der Artikel-Erstellung.

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