Land Rover Defender V8
Offroader mit V8-Flugschein

525 PS im Land Rover Defender, ab Werk! Manchmal schaffen es selbst so abgefahrene Ideen bis in die Serienfertigung – unterwegs mit dem Defender V8.

Land Rover Defender V8
Foto: Nick Dimbleby

Mina kommt aus Finnland, sie hat Erfahrung im Rallyesport und sie sitzt für die erste Runde am Lenkrad des Defender 90 mit V8 und 525 PS. Dabei driftet sie so fluffig um den Schotter-Handlingkurs, wie ein finnischer Profi bei der 1.000-Seen-Rallye. Jetzt kommt der Sprunghügel, da sollte man nicht viel mehr als 70 draufhaben. Der Defender hebt ab, macht einmal "fluppt", taucht tief in die Luftfedern und bleibt ansonsten sehr gelassen. Klasse, das will ich auch probieren!

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Okay, nicht schneller als allerhöchstens 72, mahnt Mina, bevor sie aussteigt. Nach der schnellen Rechts zeigt das Head-up-Display exakt 72, der Land Rover fegt über Hügel, hebt ab, macht wieder "flupp". Und steckt die Landung so ungerührt weg, etwa wie James Bond die Fausthiebe eines Filmbösewichts.

Land Rover Defender V8
Nick Dimbleby

Grandioser V8

Es macht so viel Spaß, dass man darüber die sonstigen Vorzüge des bärenstarken Kompressor-V8 im Defender beinahe vergisst. Etwa wie flüssig und schnell er sich über Schotterstraßen scheuchen lässt, besonders der 90 mit kurzem Radstand. Zu dem Zweck verfügt das Terrain Response exklusiv im V8 über einen Dynamic-Modus, der unter anderem mit schärferer Gasannahme und höheren Regelschwellen für Fahrspaß sorgt.

So macht der Power-Defender auch auf Asphalt richtig viel Freude, wie der kurz vorher gefahrener Defender V8 110 zeigen darf. Mit dem ansatzlos aus dem Drehzahlkeller feuernden Fünfliter-Achtzylinder, der feinfühligen Lenkung und des dank Giersensor am Hinterachs-Differenzial und Torque-Vectoring willigeren Einlenkens fegt der große Wagen scheinbar so agil über Landstraßen wie ein viel kleineres Auto.

Land Rover Defender V8
Nick Dimbleby
Das Interieur wurde mit schwarzen Oberflächen aufgehübscht.

Bei schnellen Richtungswechseln unterdrückt die Luftfederung wirksam Wankereien, das Gewicht (rund 2.700 kg beim 110) merkt man allenfalls beim Anbremsen. Das ist, fährt man im alten Defender innerlich mit, ein anderes fahrdynamisches Universum – schlicht und einfach nicht zu vergleichen. Klar auch, dass ein so exquisites Fahrvergnügen seinen Preis hat, und zwar einen sechsstelligen. Der 90 V8 ist ab 123.700 Euro zu haben, der 110 steht ab 127.300 Euro in der Preisliste, Aber eigentlich bräuchte man ja beide, den 90 und den 110. Zum Springen und Fahren.

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Fazit

Der Kompressor-V8 verwandelt den Defender in ein fahraktives Spaßauto für Schotterstrecken oder souveränen Reisewagen für lange Landstraßen-Etappen, ganz nach Belieben.

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Erscheinungsdatum 14.03.2024

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