Der S60 hat Stil. Auch der Kombi V60 sieht gut aus. Dazu kommen innere Werte, und der TÜV attestiert Langzeitqualität. Auf Schwedisch ist er ein "Häftigt Kille" - cooler Typ! Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Volvo S60/V60 – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2010 bis 2018
Motoren: 114 PS (D2) bis 306 PS (T6)
Preis: ab 6800 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): fünf Sterne
Volvo V60
In Deutschland ist besonders der Kombi V60 beliebt, der 430 bis 1241 Liter fasst.
Bild: Roman Raetzke
Das ist er: Im Kombi-Land Deutschland vor allem in der Kombiversion V60 zu sehen. Dabei ist auch die elegante Limousine S60 schon ein halber Kombi. Beide vereint die gegenüber dem ersten S60 deutlich verbesserte Qualität. Solide verarbeitet, bietet er bis zu fünf Personen Platz. Die Ladefläche des Kombis lässt sich durch Umklappen der dreiteiligen Rücksitzlehne zu einer ebenen Fläche umbauen. Das Ladevolumen beträgt 430 bis 1241 Liter – eher bescheiden, und die hohe Ladekante muss erst einmal überwunden werden. Im AUTO BILD-Dauertest hat sich der V60 sehr gut geschlagen und fuhr fast fehlerfrei ins Ziel. Nur ein Defekt am Infotainmentsystem verhinderte das perfekte Abschneiden mit null Fehlerpunkten über 100.000 km. Seine Mitbewerber: Audi A4 und BMW 3er.

Volvo S60/V60: Stärken

Das kann er: Den sparsamen Schweden geben. AUTO BILD konnte mit dem D2 bis zu 1400 Kilometer fahren, ohne nachzutanken. Kräftiges Gasgeben war nicht angesagt, doch auch der von uns ermittelte Testverbrauch des 114-PS-Diesels von 5,1 bis 5,8 Liter kann sich sehen lassen. Schnittig um die Kurven räubern ist weniger sein Ding, kommodes Gleiten liegt ihm mehr. Weniger komfortabel haben es die Hinterbänkler, die nicht zu groß sein sollten. Volvo-typisch: die unüberschaubare Motorenpalette mit Vier-, Fünf- und Sechszylindern, alle vorn quer zwischen den Vorderrädern eingebaut, sowie Front- oder Allradantrieb.

Volvo S60/V60: Schwächen

Das macht Ärger: Motorölverdünnung durch unverbrannten Dieselkraftstoff im Kurzstreckenbetrieb, begünstigt von verstopften Partikelfiltern, steigender Gegendruck im Abgasstrang unterstützt diesen negativen Effekt. Vereinzelt Motorschäden des 205-PS-Diesels, etliche defekte Turbolader am D2-Diesel. Anfällige Generatoren und Anlasser. Das Motormanagement der Dieselversionen nervt mit Störungen. Einige Rückrufe: verschleißender Fahrergurt, überhitzender Ansaugkrümmer.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Rost kennt der Schwede nicht, Probleme mit den Antriebswellen ebenfalls nicht. Die Achsaufhängung wird ab der dritten Hauptuntersuchung bemängelt. Die Qualität der Federn und Dämpfer überzeugt dagegen durchgehend. Die Lenkanlage wird bei der HU überdurchschnittlich stark kritisiert, die Lenkgelenke der älteren Baujahre deutlich.

Licht

Zappenduster sieht hier gar nichts aus. Der Volvo leuchtet seinem Fahrer solide den Weg. Alle Werte bleiben unter dem Mängelschnitt. Ausnahme sind zickende Rücklichtbirnen und Blinker der Jüngsten. (Mehr zum Volvo S60/V60: alle Generationen, News und Videos)

Bremsen

Das kann er! S60 und Kombi-Bruder V60 überzeugen mit vorbildlicher Bremsfunktion und Bremsleitungen. Nur die Bremsschläuche der Fünfjährigen liegen mit 0,1 Prozent leicht über dem Klassenschnitt von 0,0 Prozent. Die Bremsscheiben sind nicht fehlerfrei, aber alles bleibt unterhalb des Mängelschnitts.

Umwelt

Hier schwächeln die jüngsten S60/V60 bei der ersten HU. Ölverlust kommt doppelt so oft vor, Mängel des Motormanagements liegen etwas überm Schnitt. Die Abgasanlage wiederum präsentiert sich sehr haltbar.

Fazit zum Volvo V60/S60

Der rollt und rollt: Vor allem der Kombi V60 wird hierzulande gefordert, sichtbar an den überdurchschnittlichen Laufleistungen. Dafür schneidet der elegante Schwede hervorragend beim TÜV-Termin ab. Ein paar Ausrutscher leistet er sich trotzdem: Ölverlust an Motor und Getriebe bei der ersten HU, schlappe Achsaufhängungen und Lenkgelenke ab der dritten.