VOM SS 100 ÜBER DEN XK 120 BIS ZUM F-TYPE CABRIOLET:

Genussvolles Autofahren unter freiem Himmel: Schon seit 85 Jahren bietet Jaguar seinen Kunden diese traumhafte Perspektive mit verschiedenen Serienmodellen.

Jaguar und genussvolles Autofahren unter freiem Himmel: Schon seit 85 Jahren eröffnet die Raubkatzenmarke seinen Kunden diese traumhafte Perspektive. Sieben „Oben-Ohne“-Serienmodelle made in Coventry sind in dieser Zeitspanne erschienen, beginnend 1935 mit dem SS Jaguar 100 2 ½ litre und 1948 mit dem auf der London Motor Show enthüllten XK 120. Ob diese Liebe zum Offenfahren davon rührt, dass in England erwiesenermaßen die Sonne weniger scheint als im Rest Europas? Man könnte es vermuten, doch Fakt ist: Beginnend mit dem Urmeter XK120 hat Jaguar neben einer Variante mit Dach seinen Kunden auch immer eine weitere mit „Kapuze“ offeriert. Seien es die drei Generationen des XK, der E-Type Roadster, der offene XJ-S oder der aktuelle F-TYPE: Alle Modelle verbindet die Kombination aus einer starken Dosis Leistung, zeitlosem und elegant-sportlichem Design sowie jenem speziellen Fahrgenuss, den nur ein offener Jaguar bietet.

SS Jaguar 100

SS Jaguar 100: Es ist der Begründer des Namens „Jaguar“, denn Mitte der 1930er-Jahre suchte Jaguar Firmengründer William Lyons nach einer Zusatzbezeichnung für seine sportlichsten Modelle der bisher unter dem Markennamen SS (Standard Swallow) vertriebenen Fahrzeuge. Um die Schnelligkeit aber auch die sprunghafte Eleganz des Designs hervorzuheben, entschied er sich für „Jaguar“. Im Oktober 1935 erschien das erste SS-Jaguar-Modell, die S.S. 2 ½ litre Limousine und 1936 der SS 100 2 ½ litre Roadster, denen der Zylinderkopf-Spezialist Harry Weslake eine Leistungsspritze von 70 auf 102 PS spendierte. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h – gleich 100 Meilen pro Stunden, daher die Typenbezeichnung – sorgte schon diese erste offene Raubkatze für wahre Tornados im Haupthaar. Und ein 0-100-km/h-Sprint in rund 10,5 Sekunden galt noch bis in die 1990er-Jahre als Ausweis für ein sportliches Auto.

Ab März 1945 fiel die durch den Krieg allzu negativ behaftete Bezeichnung „SS“ komplett weg – als Markensignet der neuen Jaguar Cars Ltd. ersetzte die springende südamerikanische Raubkatze die Schwalbe der ehemaligen Swallow Company. Und die neue Zeitrechnung in Coventry begann gleich mit einem Paukenschlag …

XK120

XK120: Der im Oktober 1948 vorgestellte XK 120 veränderte die noch auf Vorbildern aus der Vorkriegszeit gründenden Vorstellungen von einem Sportwagen grundlegend. Das Design schien den Körperbau und das Jagdverhalten eines vierbeinigen Jaguars 1:1 nachzubilden: Die hinteren Kotflügel schoben sich wie bei der Raubkatze zum Vorwärtssprung zusammen, die vorderen streckten sich schon weit nach vorne. Der XK 120 war der Kurvenstar der 50er Jahre, eine rollende Skulptur.

Zur großen Beliebtheit der Baureihe trug der neue XK-Reihensechszylinder bei, der in leistungsgesteigerter Form auch das Herzstück der Jaguar Le Mans-Rennwagen C-Type und D-Type bildete. Mit 160 PS verhalf er schon frühen XK120 zu einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Auch im Motorsport hinterließ der Jaguar XK seine Spuren: 1950 und am Vorabend seines 21. Geburtstags distanzierte Stirling Moss auf einem XK120 bei der berühmten Tourist Trophy im irischen Dundrod alle Gegner. Im Jahr darauf holte der Belgier Johnny Claes zusammen mit Jaques Ickx (Vater von Jacky) den Sieg bei der Fernfahrt Lüttich-Rom-Lüttich. Mit vier Siegen bei der Alpenrallye unter Ian Appleyard, dem Schwiegersohn von Jaguar Gründer Sir William Lyons, und seiner Frau Patricia schrieb der XK 120 mit der englischen Zulassung NUB120 zwischen 1950 und 1952 Motorsportgeschichte. Das lange Autoleben des ersten XK Roadsters endete erst 1960. Als XK150 S mit 250 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 219 km/h.

E-Type

E-Type: Für viele Automobilhistoriker und -liebhaber bleibt er bis heute einer der aufregendsten Sportwagen aller Zeiten. Bei seiner Vorstellung auf dem Genfer Salon von 1961 sorgte zunächst das Coupé für eine Sensation. Sogar Enzo Ferrari soll sich mit dem Lob „das schönste Auto der Welt“ als Bewunderer geoutet haben. Er war der Inbegriff des zeitgenössischen Sportwagens reinster Couleur. VIPs aus allen gesellschaftlichen Bereichen buhlten darum, sich im Glanz der neuen Stilikone sonnen zu dürfen. Wie der Fußballer George Best, die Leinwand-Größen Brigitte Bardot, Tony Curtis und Steve McQueen, aber auch Rennfahrer wie Formel-1-Weltmeister Jack Brabham. Sogar der surrealistische Maler Salvador Dalì ließ sich mit einem E-Type ablichten.

Auch interessant:   NEUES 20 ZOLL LEICHTMETALLRAD VON HEICO SPORTIV

Bei der Präsentation des Roadsters im April 1961 in New York waren schon eine halbe Stunde nach Öffnen der Messetore sechs Exemplare verkauft. Seine Position als Designikone dokumentierte 1996 das „Museum of Modern Art“ in New York: Es nahm ein E-Type Cabriolet als eines von nur drei Modellen in seine Dauerausstellung auf. Anfangs trieben noch Sechszylinder mit 3,8 Liter und 4,2 Liter Hubraum an, ehe Jaguar dem Kult-Roadster 1971 einen 5,3 Liter-V12 mit 276 PS spendierte. Die Europa-Version absolvierte den 0-100 km/h-Sprint in 6,4 Sekunden und kratzte an der 240 km/h-Marke. Der letzte Roadster lief im Juni 1974 vom Band – als einer von 33.996 Exemplaren.

XJ-S

XJ-S: Es dauerte bis 1983, ehe mit dem XJ-S 3.6 nach fast zehn Jahren Frischluft-Flaute wieder eine Raubkatze mit das Haupthaar sanft massierender Karosserieform erschien. Allerdings zunächst als Kompromiss in Gestalt einer Targa-Lösung mit Überrollbügel und herausnehmbaren Dachhälften. Weiteren Durchzug spendete das am Bügel ansetzende Stoffdach mit gläserner Heckscheibe, das abgeklappt und unter einer Persenning verstaut werden konnte. 1985 schob Jaguar für dieses Interims-Modell auch eine V12-Version nach.

1988 erschien dann ein lupenreines XJ-S Cabriolet ohne Henkelkörbchen und mit zu einem Drittel neuen Karosserieblechen. Bei der Konstruktion arbeitete Jaguar eng mit den Cabrio-Spezialisten von Karmann in Osnabrück zusammen. Für im Vergleich zur Konkurrenz attraktiven Preisen erhielten Kunden neben Sechszylindern einen der laufruhigsten 12-Zylinder der Welt – damit nun wirklich den perfekten offenen Grand Tourer.

XK8

XK8: 1996 trat das Cabrio der Baureihe „X100“ die Nachfolge an. Der XK8 war das Werk von Chefdesigner Geoff Lawson und galt dank seiner klassischen Proportionen und sinnlichen Rundungen schon beim Erscheinen als moderner Klassiker. Geschickt zitierten die Designer Elemente der C-, D- und E-Type, ohne dabei zu retro-lastig zu werden. Der XK8 kombinierte den Spirit eines Le Mans-Siegers mit dem eines klassischen Langstrecken-Gleiters, bestens unterstützt durch den neuen 4,0-Liter-V8 der AJ-Baureihe mit 290 PS Leistung.

Mit dem im Frühjahr 1998 eingeführten Kompressor-V8 für das XKR Cabrio stieg die Leistung auf bis dahin unerreichte 363 PS. Im Sommer 2002 dann der nächste Leistungsschub: Dank Anhebung des Hubraums auf 4,2 Liter schickte der XK8 nun 298 PS und der XKR 395 PS über eine neue Sechsstufen-Automatik von ZF auf die Hinterachse.

Das erneut in Kooperation mit Karmann entwickelte Verdeck war auf einen Aluminiumrahmen aufgezogen, dessen Mimik eine besonders kompakte Faltung ermöglichte. Bis maximal 16 km/h ließ sich das Soft-Top vollautomatisch in 20 Sekunden öffnen und genauso schnell auch wieder schließen.

Das XK Cabriolet wurde auch zum Filmstar: Für das James Bond-Movie „Stirb an einem anderen Tag“ von 2002 baute Jaguar XKR Special Effects Cars auf – komplett mit Raketen-Attrappen im Kühlergrill und einer Kanone auf dem Heckdeckel. Sowie – für die eisigen Dreharbeiten auf Island – einem von einem Ford-SUV entliehenen Allradantrieb.

XK „X150“

XK „X150“: Der neue XK der Serie „X150“ setzte 2005 die Tradition fort. Der 2+2-sitzige Sportwagen war der erste Vertreter einer neuen Designepoche bei Jaguar, welche die Handschrift des neuen Designdirektors Ian Callum trug. Seinem Team gelang es, den neuen XK durch eine kraftvoll-elegante Formensprache und kürzere Karosserieüberhänge sehr athletisch erscheinen zu lassen. Das dreifach gefütterte Stoffdach ließ sich in nur noch 18 Sekunden auf- und zumachen und verschwand – als Novum bei einem Jaguar Cabriolet – vollständig unter einer Abdeckung aus Aluminium. Bei seinem Erscheinen besaß der XK die leichteste und verwindungssteifste Karosserie seiner Klasse. Die durch den forcierten Einsatz von Aluminium eingesparten Kilos und das gänzlich aus V8-Motoren bestehende Motoren-Portfolio boten alle Voraussetzungen für hohe Performance. Los ging es mit 3,5 und 4,2 Liter Hubraum; gefolgt 2009 von der auf 5,0 Liter vergrößerten dritten Generation der AJ-Baureiher mit 385 PS (als Sauger) und 510 PS (als XKR mit Kompressor). Seine Leistungs-Gipfel erreichte das Cabriolet mit der 2011 auf der L.A. Auto Show gezeigten XKR-S-Variante mit weiter auf 550 PS gesteigerter Leistung.

Auch interessant:   RANGE ROVER PRESENTS THE SV ‘BURFORD EDITION’, AN EXCLUSIVE CURATION INSPIRED BY THE COTSWOLDS
F-Type

F-TYPE: Mit dem F-TYPE bietet Jaguar das bislang letzte Modell in der langen Reihe von legendären Jaguar Sportwagen und Cabriolets an. Ausnahmsweise ließ das Unternehmen hier erstmals dem Cabriolet den Vortritt: Es kam in Deutschland im Mai 2013 auf den Markt; das Coupé folgte im zweiten Quartal 2014. Der damalige Jaguar Designdirektor Ian Callum beschrieb den einschließlich der Radaufhängungen komplett aus Aluminium gefertigten Zweisitzer bei der Weltpremiere wie folgt: „Der F-TYPE verkörpert gewissermaßen das Motto ‚Lebe deine Träume‘. Er soll sagen: Verwirkliche das, was DU willst, und nicht, was andere von dir erwarten. Je stärker diese Welt reglementiert wird, desto wichtiger wird diese Lebensphilosphie.“ Bezüglich der Formensprache, die sich in den Folgejahren in den weiteren neuen Jaguar Modellen fortsetzte, sagte er: „Die Definition eines Sportwagens besteht für mich darin, die Insassen und die Mechanik mit der aufregendsten, schönsten und sinnlichsten Form zu umhüllen – und zwar ohne überflüssigen Zierrat.“

Wie schon beim Vorgänger entschied sich Jaguar beim F-TYPE erneut für ein hochwertiges Stoffverdeck. Gegenüber einem Stahlklappdach bietet es Gewichts- und Platzvorteile und hilft, den Schwerpunkt niedrig zu halten. Das Soft-Top lässt sich bis zu einem Tempo von knapp 50 km/h in zwölf Sekunden vollautomatisch öffnen und auch genauso schnell wieder schließen. Derweil herrschte im Cockpit eine klare Trennung zwischen dem Fahrer- und Beifahrerraum – visuell verdeutlicht durch einen Haltegriff am Rand der Mittelkonsole auf der Beifahrerseite. Die Botschaft: Alles ist auf den Fahrer und dessen Interaktion mit den elektronischen und mechanischen Komponenten konzentriert, die zusammen ein einmaliges Fahrerlebnis erzeugen. Das sah auch Chefingenieur Mike Cross, qualifiziertester Fahrwerkspezialist bei Jaguar, damals so. Sein Bekenntnis: „Ich habe noch nie zuvor so viel Spaß bei der Entwicklung eines neuen Autos gehabt!“

Der in diesen Tagen in überarbeiteter Form zu den Händlern rollende F-TYPE gibt sich durch eine neue Frontschürze mit schlankeren LED-Scheinwerfern und modifizierten LED-Rückleuchten zu erkennen. Im mit viel Liebe zum Detail verarbeiteten Interieur dominiert der neue virtuelle 12,3’’ HD Instrumenteneinsatz.

Das Leistungsspektrum des legitimen E-Type-Erben reicht vom 423 kW (575 PS)* starken und serienmäßig mit Allradantrieb ausgerüsteten F-TYPE R* bis zum F-TYPE P300*. Mit 221 kW (300 PS)* aus dem stärksten Vierzylinder der Jaguar Geschichte und der geringeren Last auf der Vorderachse glänzt er mit einem ganz eigenen, reizvollen Charakter.

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Related Articles