Die Sache mit dem Stecker ist jetzt nicht unbedingt die heißeste Entdeckung des Automobilbaus. Nee, das machen gerade alle. Aber Jaguar macht das mit dem Plug-in-Hybrid irgendwie anders. Wir sitzen im E-Pace, den die deutschen Leute von der britischen Katzen-Marke "Emil-Pace" nennen, um nicht über den elektrischen I-Pace zu reden, man kommt im Englischen ja schnell durcheinander. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet.)

Der Plug-in-E-Pace setzt auf einen Dreizylinder-Turbo

Jaguar E-Pace P300e
Nicht typisch Jaguar: Unter der Haube des E-Pace P300e arbeitet ein 1,5 Liter großer Dreizylinder-Turbo.
Bild: Jaguar Cars
Wir fahren also Emil, das 4,40 Meter kurze Kompakt-SUV, das seit Januar 2018 auf unseren Straßen unterwegs ist und in der Liga Audi Q3, BMW X1 und Mercedes GLA spielt. Jetzt haben sie ihn aufgefrischt. Darüber wollen wir aber hier nicht sprechen, sondern über den Antrieb, der uns beim Weg von Kronberg im Taunus (Hessen) auf den Großen Feldberg ein Lächeln ins Gesicht zaubert, als würde Prinzessin Kate zusteigen. Obwohl wir skeptisch waren. Denn mit einem Dreizylinder haben sie einem immerhin 58.340 Euro teuren Plug-in-Hybrid einen Motor implantiert, wie wir das aus kleinen Autos wie Toyota Aygo oder Opel Corsa kennen. Drei Pötte in dieser Liga, geht das? Klare Antwort: Ja, wenn ein Elektromotor hilft. Das sieht bei diesem Jaguar so aus: Vorn arbeitet ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo, der allein 200 PS und 280 Nm Drehmoment mobilisiert.

Über zu wenig Bums kann man sich nicht beklagen

Jaguar E-Pace P300e
Geht sehr ordentlich: Das 2,2 Tonnen schwere SUV ist in schlanken 6,5 Sekunden auf Tempo 100.
Bild: Jaguar Cars
An der Hinterachse unterstützt ein 109-PS-Elektromotor, zusammen kommen sie auf 309 PS Systemleistung, und – Achtung, wichtig bei unserem Ausflug in die hessischen Berge (881 Meter hoch) – 540 Nm Drehmoment. Dazu eine hellwache Achtstufenautomatik, der du auch per Schaltpaddles direkte Befehle geben kannst. Das Ergebnis: spontanes Ansprechen schon ab 1600 Touren. Dem Motor haben sie das Schütteln und Vibrieren per Ausgleichswelle ausgetrieben, so laufruhig arbeitet er. 6,5 Sekunden auf 100 km/h, so viel Spaß, so viel Bums: Vergessen Sie bitte Ihre Vorurteile gegen drei Pötte in einem fetten 2,2-Tonnen-SUV! Warum sie das machen bei Jaguar? Na klar, Sprit sparen. Bei unserer Tour de Feldberg standen neun Liter auf der Uhr, aber wenn Emil bis zu 55 Kilometer (laut WLTP) elektrisch fährt, dann sollen es zwei Liter und 43 Gramm CO2 sein. Wenn irgendwo dazwischen die Wahrheit liegt, ist Sprit sparen unser neues Hobby! PS: Knapp 60.000 Euro in der Basis sind 'ne Menge, aber dank 0,5-Prozent-Versteuerung zahlen Dienstwagenfahrer für den vollen Spaß den halben Preis. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Das Fazit: Ein Dreizylinder in einem Jaguar? Willkommen in der neuen Welt. Knapp 60.000 Euro sind viel Geld, dafür machen 309 PS aus Verbrenner und E-Motor viel Spaß. AUTO BILD-Testnote: 2
Technische Daten Jaguar E-Pace P300e • Motor: Dreizylinder, Turbo, vorn quer plus E-Motor hinten • Hubraum: 1498 cm³ • Systemleistung: 227 kW (309 PS) • max. Drehmoment: 540 Nm bei 1600-4500/min • Antrieb: Benzinmotor vorn, elektrischer Hinterradantrieb • Länge/Breite/Höhe: 4395/1984-2088/1648 mm • Leergewicht: 2173 kg (DIN) • Kofferraum: 386 l • 0-100 km/h: 6,5 s • Vmax: 216 km/h • Verbrauch: 2,0 l/100 km (Super) • Abgas CO2: 43 g/km • Preis ab 58.340 Euro.

Bildergalerie

Jaguar E-Pace P300e
Jaguar E-Pace P300e
Jaguar E-Pace P300e
Kamera
Jaguar E-Pace im Test